Goldene Jahre beginnen

"Goldene" Jahre beginnen Mario Sobottka ist inzwischen zu den Amateuren gewechselt und kann auch in dieser Rennklasse schnell überzeugen. Wie andere Rennfahrer des RV Sturmvogel 25 Dortmund zuvor ist er ein ausgezeichneter "Rolleur", wodurch er viele Rennen im Alleingang für sich entscheiden kann. Bei Mario Sobottka kommt aber noch hinzu, dass er über hervorragende Qualitäten im Bergfahren verfügt. Ein ums andere Mal kann er seine Mitkonkurrenten an Steigungen förmlich stehen lassen und ungefährdete Siege einfahren. Aufgrund dieser Attribute wird alsbald der Bundestrainer Karl Ziegler auf den Rennfahrer vom RV Sturmvogel aufmerksam. Es folgt die Nominierung für die Nationalmannschaft.

Die schwere Rheinland-Pfalz-Rundfahrt ist eine der ersten großen Bewährungsproben für Mario Sobottka. Diese fast dreiwöchige Rundfahrt führt unter anderem über die Höhen von Eifel, Hunsrück und Taunus und genau hier ist der neue Nationalfahrer in seinem Element. Nicht nur, dass er mit den Besten mithalten kann, auf einer schweren Bergetappe gelingt es Mario Sobottka sogar, die gesamte internationale Konkurrenz hinter sich zu lassen und als Erster die Ziellinie zu überqueren. Gleich 1972 sorgt Mario Sobottka im Trikot der Nationalmannschaft für ein ganz besonderes Husarenstück. Die Saarland-rundfahrt, einer der ältesten deutschen Straßenklassiker und zu dieser Zeit das wahrscheinlich schwerste Eintagesrennen in der Bundesrepublik, wird von einer dreiköpfigen Spitzengruppe geprägt. Die Rennfahrer Derlick und Kraft - zwei spätere Profis - sowie Mario Sobottka haben sich an einer der vielen Steigungen vom Hauptfeld lösen können. Mit großem Vorsprung nähert sich das Führungstrio dem Ziel und in einem rasanten Spurt kann der "Sturmvogel" im Trikot der deutschen Nationalmannschaft seine Fluchtgefährten bezwingen. Damit ist Mario Sobottka nach Erich Bautz, Norbert Leiske und Wolfgang Papenmeier (letzter in der Amateur C-Klasse) schon der vierte Fahrer des RV Sturmvogel 25 Dortmund, der in der schweren Saarlandrundfahrt die Siegerschleifen in Empfang nehmen kann - im Falle von Mario Sobottka dank Werner Siebert. Wieso? Der Trainer des RV Sturmvogel ist 1972 mit einer Vereinsmannschaft ebenfalls ins Saarland gereist. Nachdem die üblichen Startvorbereitungen getroffen sind, begibt sich Werner Siebert kurz vor dem Start noch einmal zu seinem in der Nationalmannschaft eingesetzten Schützling. Aus reiner Gewohnheit schaut er auch auf dessen Rennrad und entdeckt plötzlich den fast gerissenen Schaltungszug. Wild gestikulierend rennt Werner Siebert davon und kommt kurz darauf mit einem von Klaus-Peter Thaler geliehenen Schaltungszug zurück. Innerhalb kürzester Zeit ist der Zug montiert und gerade als die Schaltung justiert ist, fällt auch schon der Startschuss. Wäre Werner Siebert nicht an Ort und Stelle gewesen, Mario Sobottka wäre wahrscheinlich nicht der vierte Sieger des RV Sturmvogel geworden.

Schon 1973 trägt auch die Nachwuchsarbeit des Vereins weitere Früchte. So erobern wiederum die Jugendfahrer im Vierermannschaftszeitfahren einen Titel. In Verl holen sich Dirk Lanski, Harry Hofeditz, Peter Kehl und Klaus Welter die Landesmeisterschaft von Nordrhein-Westfalen. Viele Siege auf Bahn und Straße schließen sich diesem Titel an. Sowohl in Einzel- als auch in Mannschaftsrennen sind die vier Jugendlichen vom RV Sturmvogel 1925 Dortmund e.V. nur schwer zu schlagen. Insbesondere Dirk Lanski ist ein "Allroundtalent", schafft er es doch, die Konkurrenz in so gegensätzlichen Disziplinen wie Sprint und Einerverfolgung hinter sich zu lassen.

Aber auch die "Alten" des RV Sturmvogel wissen zu überzeugen. Karl Krommes ist es, der in der Klasse der "Gentlemen" seit Jahren im In- und Ausland immer wieder den Sieg in seiner Altersklasse davontragen kann. Aufgrund seiner ruhigen, galanten und fairen Art - eben ganz "gentleman-like" - ist er bei Veranstaltern und Konkurrenten gern gesehen.

Aus rennsportlicher Sicht wird 1975 das 50jährige Bestehen des RV Sturmvogel 1925 Dortmund e.V. gebührend gefeiert. So dürfte es zumindest im Bezirk Westfalen-Mitte, der zu dieser Zeit unter dem Namen "Industriegebiet" firmiert, einmalig sein, dass die Sieger sämtlicher Klassen einer Bezirksmeisterschaft einem Verein angehören. Genau dies gelingt im 50. Jubiläumsjahr dem RV Sturmvogel respektive dessen Fahrern. Begonnen von der Schülerklasse C bis hin zu den Amateuren fahren die Ersten aller Klassen im grünen Trikot des RV Sturmvogel über die Ziellinie. Damit stellt der Verein in diesem Jahr alle Bezirksmeister. Eine beachtliche Leistung, die die Sieger Günter "Gino" Reisenauer (Amateure) - übrigens im Alter von 40 Jahren -, Peter Kehl (Jugend A), Heinfried Reher (Jugend B), Ralf Heinelt (Schüler A), Uwe Heinelt (Schüler B) und Rene Redler (Schüler C) da vollbringen.

In der Zeit von 1975 bis zum Beginn der achtziger Jahre ist im RV Sturmvogel 1925 Dortmund e.V. die wohl größte Anzahl von Rennfahrern der Vereinsgeschichte beheimatet. Rund 35 Sportler der verschiedensten Klassen stehen Woche für Woche im grünen Trikot des RV Sturmvogel am Start, um sich mit ihren Konkurrenten zu messen. So sind es diesmal nicht die Amateure, sondern die Schüler- und Jugendfahrer des RV Sturmvogel, die oftmalig erfolggekrönt von den Rennstrecken heimkehren.

Aus dieser großen Schüler- und Jugendmannschaft ragen im Laufe der Zeit einige Fahrer ganz besonders hervor. Torsten Rellensmann und Ralf Hofeditz entwickeln sich dabei zu den Aushängeschildern des Vereins. Diese beiden Jugendlichen beherrschen nicht nur die Wettbewerbe auf Bezirks- und Landesebene, auch im Bundesgebiet sind sie dominierend. Es scheint manchmal so, als ob die übrigen Rennfahrer beim Anblick von Ralf Hofeditz und Torsten Rellensmann resignieren und sich mit den nachfolgenden Plätzen abfinden. Zumeist lässt sich beobachten, dass die gesamte Konkurrenz im Wettbewerb nur reagiert und den beiden förmlich "am Hinterrad klebt", um dann im Spurt doch wieder zu unterliegen. Im August des Jahres 1978 folgt dann wahrlich das Meisterstück von Torsten Rellensmann und Ralf Hofeditz. Gemeinsam mit Deutschlands Elite im Nachwuchsbereich stehen beide im westfälischen Unna am Start zur Deutschen Meisterschaft. Auf einem schweren Rundkurs durch das Ardeygebirge soll der tatsächlich beste Jugendliche zum Meister gekürt werden. Schon früh wagt ein Mitkonkurrent um den Titel einen Vorstoß und kann sich vom Hauptfeld absetzen. Lange Zeit behauptet er auch die Führung. Doch 10 Kilometer vor dem Ziel gelingt es einer größeren Gruppe unter der Führung von Ralf Hofeditz und Torsten Rellensmann zum Spitzenreiter aufzuschließen. Das Feld ist zu diesem Zeitpunkt schon geschlagen - ergo muss der neue Deutsche Meister aus dieser Gruppe kommen. Auf der Zielgeraden staunen die Zuschauer. In einem fulminanten Endspurt scheinen zwei Fahrer in grünen Trikots allen anderen "davonzufliegen". Wahrhaftig, die beiden Asse des RV Sturmvogel überqueren vor allen anderen Rennfahrern die Ziellinie und machen den Doppelsieg perfekt - und das in einem Meisterschaftsrennen. Zukünftig darf sich Ralf Hofeditz Deutscher Meister im Einerstraßenfahren der Jugend nennen und Torsten Rellensmann braucht auf den Titel eines Vizemeisters nicht weniger stolz sein.

Ihrer Favoritenstellung werden die zwei herausragenden Athleten des RV Sturmvogel auch 1979 nach dem Wechsel in die neue Rennklasse der Jugend A gerecht. So erreichen sie neben vielen anderen Erfolgen bei Rundstrecken- und Straßenrennen als Zweiermannschaft bei den Deutschen Bahnmeisterschaften in Hannover einen zweiten Platz. Daneben glänzt Ralf Hofeditz noch im Turnier der Verfolger und holt sich bei diesen Titelkämpfen die Bronzemedaille. Ferner ist es Bernd Herkelmann, der nach tollen Leistungen und vielen Platzierungen auch in schweren Rennen in den Straßenkader der Jugend-nationalmannschaft berufen wird. Bereits Nationalfahrer, reist Bernd Herkelmann mit seinem Vereinskameraden Ralf Hofeditz zu einem Sichtungsrennen des Bund Deutscher Radfahrer nach Hildesheim wo ein Zweiermannschaftszeitfahren ausgerichtet wird. Zwar tragen die beiden "Sturmvögel" nicht wie ihre Vorgänger in Hannover-Herrenhausen den Sieg davon, können sich jedoch auch mit einer eindrucksvollen Leistung auf dem Treppchen platzieren.

Bei der internationalen Jugendtour in Böchingen entdeckt Werner Siebert noch im gleichen Jahr zwei weitere ausgezeichnete Athleten und kann sie für den RV Sturmvogel 1925 Dortmund e.V. gewinnen. Es sind Detlef Jahnke und Rüdiger Licht. Gemeinsam mit Torsten Rellensmann und Ralf Hofeditz kann so wieder ein schlagkräftiger Vierer gebildet werden. Obwohl in der Saison 1980 die Deutschen Bahnmeisterschaften den Höhepunkt bilden sollen, können die Mitglieder des neuen Vierers auch auf der Straße glänzen. Ralf Hofeditz kann sogar die Jahreswertung des Bund Deutscher Radfahrer für sich entscheiden und ist damit nach Punkten Deutschlands bester Fahrer der Jugendklasse A. In Frankfurt am Main und in Stuttgart stellen sich dann Detlef Jahnke, Torsten Rellensmann, Ralf Hofeditz und Rüdiger Licht den Deutschen Bahnmeisterschaften. In Frankfurt scheinen sie aber den zweiten Platz abonniert zu haben. Sowohl in der Vierermannschaftsverfolgung als auch im 1000 Meter-Zeitfahren durch Ralf Hofeditz schaffen sie "nur" die Vizemeisterschaft. Aber schon in Stuttgart nehmen die vier "Musketiere" Revanche. Torsten Rellensmann mit Ralf Hofeditz und Rüdiger Licht mit Detlef Jahnke heißen die Paarungen des RV Sturmvogel, die im Zweiermannschaftsfahren an den Start gehen. In diesem Wettbewerb scheint die Konkurrenz dann aber auch chancenlos. Ungefährdet werden Ralf Hofeditz und Torsten Rellensmann in dieser Disziplin Deutscher Meister. Und was machen Detlef Jahnke und Rüdiger Licht? Sie haben in diesem Endlauf enormes Pech. Im letzten Viertel des Wettbewerbes ereilt Detlef Jahnke ein Defekt am Hinterrad. Nach dem Radwechsel - so etwas bringt eine Mannschaft immer etwas aus dem Tritt - bemerkt Werner Siebert plötzlich die ungewöhnlich hohe Tretfrequenz bei Detlef Jahnke. Was ist passiert? Man hat bei dem Radwechsel zuvor das falsche Hinterrad montiert und ihn mit einem 16er Zahnkranz anstatt eines 15er zurück auf die Piste geschickt. Ergebnis: Detlef Jahnke muss nochmals von der Bahn, um das richtige Hinterrad montiert zu bekommen. Trotz dieses Handicaps schaffen Rüdiger Licht und Detlef Jahnke den dritten Rang und nehmen auf dem Podium neben den neuen Titelträgern Torsten Rellensmann und Ralf Hofeditz die Bronzemedaille in Empfang.

Im Breitensport entsteht 1970 eine neue Bewegung. Im gesamten Bundesgebiet gibt es rund 50 Radfahrer, die ihr Verständnis von Radsport in keiner angebotenen Veranstaltung wiederfinden. Während der Rennsport zu hohe Anforderungen stellt, werden sie im Volksradsport zu wenig gefordert. Andererseits sind diese Sportler aber des ständigen einsamen Einzeltrainings überdrüssig. Auf Initiative einzelner wird daher im "Radsport", dem amtlichen Organ des Bund Deutscher Radfahrer, mehrfach zu Treffs aufgerufen, um in Gemeinschaft sportliches Radfahren zu betreiben. Da derartige Pressenotizen immer häufiger in der Fachzeitschrift studiert werden können, versucht der Sportkamerad Hans-Günther Buthmann aus Bremen diese Bestrebungen zu bündeln. Deshalb lädt er alle sportlich ambitionierten Hobby-Radsportler im Bundesgebiet 1970 zu einem gemeinsamen Wochenende in Bad Lauterberg in Hessen ein. Ungefähr 20 Sportkameraden melden sich zu dieser Veranstaltung an, darunter auch vom RV Sturmvogel 1925 Dortmund e.V. Richard Baumann. An dem Wochenende werden zwei Touren von je 100 Kilometern Länge gefahren, wobei schon hier auch der Vogelsberg mit seinen 774 Höhenmetern überwunden werden muss. Dieser "Gründungsveranstaltung" schließt sich 1971 bereits die erste Etappenfahrt von Bremen nach Pisa an, die über zwölf Etappen mit einer Gesamtlänge von annähernd 2000 Kilometern führt. Am Start stehen dabei mit Wolfgang Renner und Ekkehard Teichrebber nicht nur zwei Spitzenrennfahrer im Querfeldeinfahren, sondern auch der "Sturmvogel" Richard Baumann.

In der Folgezeit werden erste Vereine gegründet, deren Mitglieder ausschließlich diesem sportlichen Radfahren frönen wollen - der Radtouristikclub (RTC) Köln steht hier für mehrere Vereinsgemeinschaften Pate. 1974 reagiert dann auch der Bund Deutscher Radfahrer auf die immer größer werdende Zahl dieser Sportler. Der Begriff der Radtouristik wird aufgenommen und für die organisierten Fahrten werden Punkte vergeben, die in eine jährliche Bundeswertung einfließen. Erich Fischer vom RTC Köln wird der erste Radtouristikfachwart beim Bund Deutscher Radfahrer und so setzt sich diese Breitensportart auch in den Verbandsstrukturen fest. 1976 werden an die beim Bund Deutscher Radfahrer gemeldeten Radtouristen erstmals Wertungskarten ausgegeben, in denen die bei Veranstaltungen erfahrenen Punkte festgehalten werden.

Auf Initiative des Kölners Siegfried Trautmann finden sich 1976 einige Radtouristen zusammen, die es den Profis gleichmachen wollen. Die Dolomiten, jährlich Schauplatz beim Giro d' Italia, sollen Ort der gemeinsamen Radtouren sein. Beim sogenannten "Giro Dolomiti" bewältigen die Teilnehmer, darunter wieder Richard Baumann vom RV Sturmvogel, viele der allseits bekannten Passstraßen wie die des Grödner Jochs, Sellagipfels, Pordoi Jochs, der Falzaregohöhe und die Auffahrt zu den Drei Zinnen mit ihren teilweise 27 Prozent (kein Schreibfehler!) Steigung.

1978 schließen sich dann aus dem RV Sturmvogel die ehemaligen Seniorenrennfahrer Jochen Kopitz und Horst Witteborg sowie Sportkamerad Horst Weiland der Radtouristikszene an. Mit Richard Baumann sind es nun schon vier Fahrer, die sich im Trikot des RV Sturmvogel 1925 Dortmund e.V. zu den Fahrten am Wochenende aufmachen. Da die Veranstaltungen noch nicht sehr weit im Lande gestreut sind, müssen sie oftmals eine weite Anfahrt in die Bezirke Köln und Aachen auf sich nehmen. Man kann nur erahnen, wann es um die Nachtruhe des Vierers geschehen ist, wenn man um 07:30 Uhr in diesen Städten an den Start gehen muss.

Eine Fernfahrt vom österreichischen Bundesland Kärnten nach Jugoslawien ist das nächste Ziel von Horst Weiland und Richard Baumann. Über neun Etappen und 1170 Kilometer führt diese Tour, wobei die berüchtigten Höhenstraßen Großglockner und Wurzenpass erklommen werden müssen. Auch Hindernisse anderer Art warten in Jugoslawien auf die Fahrer. Eine mehrere 100 Meter lange Baustelle, bei der die aufgerissene Fahrbahn mit gröbstem Schotter belegt ist, zwingen die Radfahrer zumindest ihre Räder auf den Buckel zu nehmen. Manch einer entledigt sich sogar seiner Rennschuhe und durchläuft auf Socken die Baustelle. Daneben macht den Fahrern die brütende Hitze zu schaffen. Nach einer Etappe völlig erschöpft, versucht jeder Fahrer schnell ein kühles Getränk zu bekommen. Einem Teilnehmer aber ist schon der Weg in das Gasthaus zuviel - er benötigt sofort Abkühlung. In voller Montur springt er vom Rad und gleich kopfüber in das Hafenbecken. Das folgende Gelächter der staunenden Mitfahrer und Zuschauer kann man sich wohl vorstellen.

Der Vierer des RV Sturmvogel erhält 1979 mit dem ambitionierten Heinz Pallenberg eine willkommene Verstärkung. Richard Baumann entschließt sich in diesem Jahr indes zu einem radsportlichen Abenteuer besonderer Art, die Fernfahrt Paris - Grenoble - Galibier lockt. Anlässlich des 75jährigen Jubiläums des französischen Radtouristikverbandes kann der Bund Deutscher Radfahrer auf Einladung mehrere Aktive zu dieser Fernfahrt entsenden. Richard Baumann gehört zu den Auserwählten und macht sich, betreut vom Bundesfachwart, nach Paris auf. Hier startet er zunächst als einer von 220 Teilnehmern zu einer 600 Kilometer langen, lediglich von einzelnen Pausen unterbrochenen Fahrt nach Grenoble. Nach ungefähr 30 Stunden Radfahren erreichen sie die Etappenstadt. Der folgende Tag zum Ziel ist da mit nur 100 Kilometern Länge eigentlich ein "Katzensprung", wäre da nicht die Auffahrt zum 2556 Meter hohen Galibier zu bewältigen und das nach einer Strapaze wie der vom Vortag. Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, erreicht aber auch der Fahrer im Trikot des RV Sturmvogel 1925 Dortmund e.V. das Gipfelkreuz.

Noch im gleichen Jahr machen sich dann Heinz Pallenberg, Horst Weiland und wieder Richard Baumann zu einer Rundfahrt nach Italien auf. Hier wird unter anderem die zu dieser Zeit höchste Passstraße Europas befahren - das Stilfser Joch. Allein die Höhe von 2760 Meter ist beeindruckend. Aber dazu kommt noch die Schwere des Anstiegs. So steigt die Passstraße bis zu 15 Prozent an und hat eine Unzahl von Kehren. Immer wieder meint man beim Befahren dieser Straße die Bergkuppe kann nicht mehr weit sein, aber immer wieder schließt sich eine weitere Kehre an. Auch nach Erreichen der Baumgrenze nimmt dieses Szenario kein Ende und viele Sportler verlieren genau an diesem Punkt die Moral. Es warten nämlich bis zum Gipfel nun noch 42 Serpentinen darauf befahren zu werden, ehe man die Passhöhe erreicht hat. Die Fahrer des RV Sturmvogel 25 Dortmund geben auf jeden Fall nicht auf, sondern bewältigen auch diese Tortur bravourös.